5.3.3 Arbeitsplatzbeschreibungen
Arbeitsplatzbeschreibungen sind vor allem dann hilfreich, wenn die Analyse des Einkommensberichts auf Unterschiede zwischen bestimmten Tätigkeitsgruppen hinweist, die zumeist von Frauen bzw. von Männern geleistet werden – aber auch, wenn das innerbetriebliche Entlohnungsschema transparenter werden soll oder die Personalsuche verbessert werden könnte. Sie sind damit für viele andere Handlungsfelder ein wirksames Tool. Die Erstellung einer Arbeitsplatzbeschreibung ermöglicht es, gemeinsam mit den MitarbeiterInnen einen Blick auf die konkreten Tätigkeiten, das Umfeld und die Verantwortungsbereiche am jeweiligen Arbeitsplatz zu werfen und auch das in die Beschreibung aufzunehmen, was die konkreten ArbeitsplatzinhaberInnen persönlich einbringen. Dabei ist es sinnvoll, den Arbeitsplatz zunächst durch die ArbeitsplatzinhaberInnen umfassend beschreiben zu lassen und dann gemeinsam mit den Vorgesetzten ein gemeinsames Bild zu zeichnen. Um hier Stereotypen zu vermeiden, macht eine Begleitung durch eine speziell geschulte Person jedenfalls Sinn (s. Vorurteile reflektieren und abbauen).
Eine Arbeitsplatzbeschreibung unterstützt auch bei der Ausschreibung einer neuen Stelle/Position. Gerade wenn Positionen neu besetzt werden, kann es dazu kommen, dass unbewusste, aber geschlechterstereotype Vorstellungen über Leistung und Fähigkeiten einfließen. Je genauer und umfassender die Anforderungen an Arbeitsplätze definiert sind, desto eher kann vermieden werden, dass dies ungleiche Auswirkungen auf die Gehaltsfestsetzung hat.